BaiuvarenmuseumVorfahren der Bayern
Die Baiuvaren sind zurück in Waging! Erfahren Sie im Baiuvarenmuseum in Waging am See mehr über das Leben der ersten Waginger.
Ein lächelndes Gesicht auf einem prächtigen Gewandverschluss des 6. Jahrhunderts n. Chr. begrüßt die Besucher des neu gestalteten Baiuvarenmuseums in Waging. Er befindet sich auf einer sog. „Bügelfibel“, einem Gewandverschluss aus vergoldetem Silber, den sich nur die wohlhabendsten Damen des 6. Jahrhunderts leisten konnten. Auf diesen Schmuckstücken konnten die Goldschmiede ihren großen Einfallsreichtum erweisen - neben dem lächelnden Gesicht kann man auf der Fibel noch zahlreiche weitere Details erkennen: ein zweites Augenpaar, einen großen Tierkopf, Adlerschnäbel, gerippte Schlangenkörper, weit aufgerissene Tiermäuler. Die Bedeutung des Dargestellten muss rätselhaft bleiben, da uns aus dieser Zeit kaum schriftliche Quellen vorliegen. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem „Smiley“ aber um eine Christusdarstellung, ein Christus, der freundlich inmitten des Chaos – versinnbildlicht durch die wilde Tierwelt- lächelt. Spätestens ab der Mitte des 6. Jahrhunderts waren die Baiuvaren nämlich offiziell christlich-katholisch. Auch wenn wir nicht wissen, wie der Glaube wirklich praktiziert wurde, zeugen Darstellungen wie auf diesem Schmuckstück aber doch von der Existenz des Christentums.