In der Schatztruhe des kleinen Hofladens von Attl´s
Bio-Ziegenhof gibt es alles, was die eigene Landwirtschaft
hergibt und emsige Nachbarn herstellen. Selbstgemachte
Seifen aus Ziegenmilch, frische Eier von Suntheimer
Hühnern, Ziegenkäse in verschiedenen Variationen und
je nach Saison Obst, Marmeladen und Kompott.
Von November bis März ist es ruhig auf dem kleinen
Hof in Muttering bei Kirchanschöring. Die Ziegenbäuerin
Monika Obermaier hat Zeit zum Käse machen. Ziegenkäse
mit Bockshornklee oder mit Rohasche und Rotwein sind
ihre Spezialitäten. Die 50 Ziegen sind in diesen Monaten
trächtig und bevorzugen den warmen Stall. Doch ab März
grasen und springen sie wieder munter über die Wiesen.
Den Hof betreibt Monika Obermaier zusammen mit ihrem
Mann Alois seit 1992 im Nebenerwerb. Die Ziegen kamen
erst vor 15 Jahren auf den Hof, nachdem die gelernte
Arzthelferin einen Bericht über Ziegenhaltung gelesen
hatte. Für die 13 Hektar des Hofes hatten sie nun die passenden
Tiere gefunden. Monika und ihr Mann besuchten
verschiedene Infoveranstaltungen, um sich in Sachen
Ziegenhaltung die nötigen Kenntnisse anzueignen.
Die Erzeugung von Käse hat sich Monika selbst beigebracht.
Dabei ist es wichtig, die frische Ziegenmilch sofort
zu verarbeiten. Sobald die Milch nachreift, entwickelt sie
den typischen Ziegengeschmack. „Das war schon ein langer
und steiniger Weg“, meint die Bäuerin rückblickend,
,,bis wir uns mit unseren Produkten, die für Allergiker sehr
gut verträglich sind, auf dem Markt einen Namen gemacht
haben. Die Leute seien anfangs sehr überrascht gewesen,
dass ihr Frischkäse und die Joghurts so gar nicht nach
Ziege schmecken“, erzählt Monika Obermaier. Dasselbe
gilt auch für das Fleisch der Ziege. Es muss langsam angebraten
werden. Dann bleibt es zart und entwickelt seinen
feinen Geschmack. „Ich mag es am liebsten mit scharfem
Curry“, ergänzt Monika. Dieses Jahr wird es auch die erste
Ziegensalami geben.
Monika streichelt ihren Ziegendamen übers Fell. Zutrau-
lich beschnuppern sie den Besuch. Neugierig und munter
kommen die Kitze hinzu. Auf der Weide darf man die Tiere
vom Zaun aus streicheln. Im Stall wollen sie lieber ihre
Ruhe haben. Um den Bio-Ziegenhof mit artgerechter Haltung
im Nebenerwerb zu betreiben, braucht es viel Idealismus.
Den Antrieb dazu lieferten die heute erwachsenen
»DAS WAR SCHON
EIN LANGER UND
STEINIGER WEG.«
Monika Obermaier
Kinder der Obermaiers, die gerade das alte Wohngebäude
am Hof herrichten. Diesen wollten sie ein „Bewusstsein für
die Landwirtschaft und den Wert der eigenen, natürlichen
Erzeugnisse“ mit auf den Weg zu geben, erläutert Monika
Obermaier abschließend. Neugierig und ideenreich: Jungtiere auf Attl’s Bio-Ziegenhof
ATTL’S BIO-ZIEGENHOF Seite 13