Nach dem Prinzip „vom Kopf bis zum Schwanz“ wird in
der Hofmetzgerei am Huberhof das ganze Tier verarbeitet.
„Fleisch essen bedeutet, verantwortungsvoll damit umzugehen“,
fasst der gelernte Landwirt Thomas Reese seine
Philosophie zusammen. Dieser Verantwortung haben sich
Thomas und Nici, die beide in der Landwirtschaft groß
geworden sind, mit Leib und Seele verschrieben.
Vor sieben Jahren haben sie den Huberhof wieder zum
Leben erweckt. Zunächst mit ihren Pferden, Hühnern,
Hund und Katze sowie sechs Pinzgauer Kälbchen. Von der
früher in unseren Breiten gängigen Rinderrasse weiden
jetzt an die 50 Kühe in Mutterkuhhaltung auf den Wiesen
des Hofes. Die Ochsen genießen drei Sommer lang das
Hofleben, dann werden sie – trotz größerem Aufwand und
Kosten – am Hof geschlachtet. „Die Rinder zum Schlachten
abholen zu lassen, wäre für uns und unsere Tiere ein
unerträglicher Stress“, erläutert Reese.
Zuletzt kamen die Lieblingsgefährten von Thomas auf
den Hof: Schwäbisch-Hällische Landschweine. Ferkel, Sau
und Eber dieser robusten und bis vor 20 Jahren vom
Aussterben bedrohten Rasse leben ihrer Art gemäß alle
zusammen. Im Sommer auf dem aufwendig errichteten,
weitläufigen Sauacker, im Winter im Strohstall mit Auslauf.
Viel Bewegung und natürliches Futter machen ihr Fleisch
unverkennbar aromatisch. Sie werden nach zwölf Monaten
Hofleben vollkommen stressfrei in einem kleinen, biozertifizierten
Schlachthof in Laufen geschlachtet und am
Huberhof verarbeitet. Dieser kurze Transportweg ist mitunter
dem Engagement der Ökomodellregion zu verdanken,
die sich maßgeblich dafür eingesetzt hat, dass der
kleine Schlachthof wieder in Betrieb genommen wurde.
Die handgefertigten Wurstspezialitäten sind gefragt
Thomas Reese: „Fleischgenuss hat viel mit Verantwortung zu tun“
Von der Orientierung am Tierwohl profitieren auch zwei Hofhunde Hier fühlen sich Tiere sauwohl: Thomas und Nici beim Füttern
Seite 78 HUBERHOF IN DER ZELL